Presse | Anstrengend, aber auch wirklich schön

Quelle: inSüdthüringen.de Autor + Bild: Catrin Nikolai

Bild: Sina Martin zeigt die heiß begehrten Martin-Bären. 

SONNEBERG – Auffällig viele fremde Autokennzeichen waren in den vergangenen Tagen auf Sonnebergs Straßen unterwegs. Bewappnet mit Straßenkarte und Festivalprogramm steuerten die Liebhaber des Spielzeugs die Firmensitze der Sonneberger Unternehmen an. „Alle meine 10 000 Kunden waren da“, freut sich Haida-Chefin, Johanna Haida. Rainer Martin und Klaus Zitzmann stimmen zu. „Nonstop gingen die Türen und wir haben immerzu erklärt und geredet“, sagen sie. Auch bei ihnen schauten die Kunden zu den Festivaltagen vorbei. Und nicht nur sie. „Neben Stammkunden kamen zahlreiche Interessenten, zeitweise herrschte wahrlich Großandrang“, sagen alle.

 

Bei Rainer Martin freuten sich die Gäste über die Sonderedition „Bär mit Puppe“ , den Willkommensbär, den Flohmarkt, eine DVD und den Betriebsrundgang. Wer unter den 800 verschiedenen Exemplaren keinen passenden Bären für sich entdeckte, konnte seinen Bären sogar nach Wunsch in Auftrag geben. „Die Liebhaber haben sich Augen, Mohair, Farbe und Bestickung ausgesucht und wir haben den Bären danach hergestellt“, fasst Martin zusammen. Für die kleinen Gäste war indessen faszinierend, selber mal einen Teddy zu stopfen.

 

Ganz andere Schätze wollten die Festivalgäste bei Klaus Zitzmann heben. Seltene Blechspielzeuge, uralte Teddys und historische Schaufensterdekorationen sind in seinen Ausstellungsräumen zu finden. „Manch einer hat sein Lieblingsstück schon vorher reserviert“, verrät Zitzmann. Damit es ihm kein anderer wegschnappt. „Stark im Kommen sind derzeit die DDR-Spielwaren“, erklärt er und erntet von einem Sammler mit typisch norddeutschem Akzent Zustimmung. „Früher wollte das keiner haben und heute ist es der Renner“, fasst Zitzmann zusammen.

 

Alles, was das Sammlerherz begehrt, war in der Eishalle des SonneBades zu finden. Hier haben die vereinigten Teddy-Bären- und Spielzeugfreunde das 4. Internationale Teddybären- und Puppenfest ausgerichtet. Bei den 122 Ausstellern werden die Fans garantiert fündig. Ob Möbel für die Puppenstube, Kleidchen für das Puppenkind oder neue Augen – dabei ist alles und wer möchte, kann sich seine Puppe sogar alleine zusammenbauen. Das entsprechende Bastelset ist natürlich ebenfalls in einem der vielen Regale eingelagert. Schwer bepackt kamen die Liebhaber alter Spielzeuge aber auch von den Flohmärkten, die am Donnerstag und Sonntag auf dem ehemaligen Busbahnhof aufgebaut waren.

 

Eine besonders kunterbunte Kleiderordnung galt am Freitagabend in Effelder als erste Pflicht. Im Gemeinderaum im Schloss empfing Hannelore Biemann, Mitinhaberin von Schildkröt, zum mittlerweile zweiten Mal Mitglieder des bundesweit organisierten Fanklubs der possierlichen Puppen aus dem Schaumberger Land. Das Motto war ganz dem Thema Clowns gewidmet, gewissermaßen eine Anspielung auf die Schnapszahl 111, die zugleich das Alter der Rauensteiner Puppenwerkstatt angibt. Der Schildkröt-Club, in dem alle Fans der Rauensteiner Puppen vereinigt sind hat übrigens schon über 600 Mitglieder.

 

Teddybären und Formen für die verschiedene Porzellanfiguren und dazu die entsprechende Masse werden bei Haida genau unter die Lupe genommen. Auch hier drängen sich an die Kenner durch die Regale und begutachten sie Stücke. Und immer wieder landet eins im Einkaufskorb. Aber früher, so erinnert sich die Firmenchefin, waren das noch viel mehr. „Alles ist teurer geworden, einige Sammler sind älter und verzichten auf die stressigen Festivaltage und auch gebastelt wird nicht mehr so viel“, begründet sie den Rückgang. Aber sie ist zufrieden. „Von 8 bis 20 Uhr ständig da zu sein, ist zwar anstrengend, aber auch schön“, sagt sie.

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